Bis Ende Juni konnten in den KfW-Förderprogrammen die Materialkosten energetischer Sanierungen bei Selbstmontage durch den Hauseigentümer zu den förderfähigen Kosten hinzugerechnet werden. Mit Start der neuen Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), in der seit Juli 2021 alle investiven Förderprogramme des Bundes im Gebäudesektor zusammengeführt werden, gilt dies nicht mehr. Materialkosten werden nur noch vom Staat bezuschusst, wenn der Einbau durch ein Fachunternehmen erfolgt.
„Wir alle wissen, wie schwierig es derzeit ist, Handwerker zu bekommen. Warum legt man also kompetenten Hausbesitzern, die ihre Sanierung selbst durchführen könnten und wollen, Steine in den Weg?“, fragt Verbandsvorsitzender Leppig. Aus seiner Erfahrung heraus betreffe das meist einfachere Tätigkeiten, wie die Dämmung der Kellerdecke, obersten Geschossdecke oder der Heizungsrohre. Ein Qualitätsproblem bei Eigenleistungen sieht Leppig nicht: Die zwingend notwendige Prüfung des Ergebnisses durch einen unabhängigen Energieberater sei hinreichend, um Heimwerker-Pfusch auszuschließen.
Peter Altmaier, der Ende Juli in Merzig bei einer Veranstaltung der Firma FELL zu Gast war und dort Jürgen Leppig traf, sagte zu, den Punkt mit nach Berlin zu nehmen und zu prüfen.
Einigkeit bestand zwischen den Energieberatern und Peter Altmaier über die hohe Bedeutung der energetischen Gebäudesanierung sowohl für Klimaschutz wie auch für die Wertschöpfung vor Ort. „Wir haben im ersten Halbjahr ein Rekordniveau von 6,1 Milliarden Euro für energetische Gebäude bewilligt. Das ist gut für das Klima, aber auch für Betriebe und Arbeitsplätze, denn die Sanierungen von Häusern sorgen für konkrete Investitionen vor Ort.“, so Minister Altmaier.
Energieberater Leppig informierte den Minister zudem, dass durch die in letzter Zeit deutlich verbesserte Förderbedingungen wesentlich mehr energetische Sanierungen umgesetzt werden. Insbesondere lobte er, dass Sanierer eine höhere Förderung bekommen, wenn Energieberater im Vorfeld die Hauseigentümer ganzheitlich und unabhängig beraten. „Ich konnte schon viele meiner Kunden, die sich nur wegen des „iSFP-Bonus“ für eine Einzelmaßnahme bei mir gemeldet hatten, von zusätzlichen ambitionierten Sanierungsmaßnahmen überzeugen“, berichtete Leppig. GIH-Verbandsmitglieder führen nach einer kürzlich wissenschaftlich durchgeführten Mitgliederbefragung mehr als 40 Prozent aller geförderten iSFP-Beratungen durch.