Flachglasbranche minus 4,3 Prozent Umsatz

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Flachglasbranche minus 4,3 Prozent Umsatz

Bad Honnef. Auch die deutschen Glashersteller sind von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen: Um 4,3 Prozent wird der Umsatz der Branche 2020 zurückgehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine in Auftrag gegebene Marktanalyse des Bundesverbandes Flachglas e.V. (BF). 

 

Die Baubranche habe die Auswirkungen der Krise bislang noch wenig zu spüren bekommen, da weiterhin große Auftragsbestände abgearbeitet werden können, so Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des BF: „Auch unsere Mitglieder berichten von einer noch guten Geschäftssituation. Ein Rückgang im Baubereich wird wohl zeitverzögert, aber mit Sicherheit einsetzen. Nach dem kontinuierlichen Wachstum in den letzten beiden Jahren und einem Umsatzplus in 2019 von 1,3 Prozent erwarten wir daher für 2020 erstmals wieder ein Minus.“ Im vergangenen Jahr produzierten die rund 26.000 Mitarbeiter der Branche Flachglasprodukte mit einem Wert von ca. 2,64 Milliarden Euro. Für das Jahr 2020 werde mit einer Umsatzabnahme von ‑4,3 Prozent auf ca. 2,52 Milliarden Euro gerechnet.

 

Rückgang Isolierglasmarkt

Während der Verband Fenster + Fassade für den deutschen Fenstermarkt von einem Minus von 5,5 Prozent für das Jahr 2020 ausgeht, prognostiziert die Marktanalyse des BF einen Rückgang der in Deutschland abgesetzten Isolierglasmenge von -3,4 Prozent. „Der Grund für den geringeren Rückgang als im Bereich Fenstereinheiten ist“, so Grönegräs, „dass der Nichtwohnbau in Deutschland stärker zurückgeht als der Wohnbau, wo zunehmend komplette Fenster mit Glas aus dem Ausland stammen. Dieser Trend wird sich für den regional geprägten Isolierglasmarkt zukünftig aber noch weiter verstärken.“

 

Auch andere Flachglasprodukte sind von dem erwarteten Umsatzrückgang betroffen. Für beschichtetes Glas wird von minus 3,3 Prozent, im Bereich Floatglas von minus 4,1 Prozent ausgegangen. Und für Einscheibensicherheitsglas kommt die Studie zum Ergebnis, dass 2020 der Umsatz gar um 9,8 Prozent zurückgehen wird.

 

Absatz von Verbundsicherheitsglas bestätigt Brancheninitiative

Bemerkenswerterweise geht im Vergleich zu den anderen Veredlungsarten die prognostizierte Absatzmenge bei Verbundsicherheitsglas (VSG) mit -1,9 Prozent nicht so stark zurück. Das bedeutet, der Anteil von Sicherheitsglas bei Fenstern steigt im Vergleich weiter an – obwohl dieser beispielsweise für bodentiefe Verglasungen im Erdgeschoss nicht zwingend vorgeschrieben ist. Für die Produktion wird nach einem Vorjahresplus von 2,5 Prozent sogar ein Rückgang von lediglich -0,9 Prozent auf 19.061.000 m2 erwartet. „Wir arbeiten im Bereich Normung darauf hin, bodentiefe Verglasungen stets aus Sicherheitsglas zu fertigen. Es ist eine Frage gewissenhafter Anwendung, angesichts heutiger Formate die Glasprodukte mit entsprechenden Sicherheitseigenschaften zu versehen. Der vergleichsweise geringe Umsatzrückgang im Bereich Sicherheitsglas verdeutlicht diese Notwendigkeit“, so BF-Geschäftsführer Grönegräs abschließend. BF/FS